Jedes Jahr im Februar lädt die Feuerwehr Oschersleben zur Jahreshauptversammlung ein. In diesem Jahr war es aufgrund der bekannten Situation nicht möglich eine Zusammenkunft in der üblichen Art durchzuführen.

Die Ortswehrleitung entschied, dass diese Jahreshauptversammlung in diesem Jahr nicht mehr nachgeholt wird. So möchten die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Oschersleben gern über diesem Weg einen Jahresrückblick  für das Jahr 2020 geben.

Ortswehrleiter Carsten Loof  blickt auf 90 Einsätze der Oschersleber Wehr im vergangenen Jahr zurück. Davon waren 51 Hilfeleistungen und 39 Brandeinsätze.

Unter den Brandeinsätzen waren 4 Mittelbrände und 2 Großbrände. Unter den Mittelbränden war am 20. März der Brand eines Holzverschlages in Klein Oschersleben. Am 08. April kam es zu einem Brand in einer Firma im Gewerbegebiet. Am 17. August wurde um 16.51 Uhr die Feuerwehr zu einem Dachstuhlbrand in die Untere Mauerstraße gerufen. Nur wenige Tage später brannte ein Stoppelacker in Richtung Wulferstedt. Mehr als 60 Einsatzkräfte bekämpften am 27. November einen Großbrand in Beckendorf. Ein Einfamilienhaus stand in Vollbrand. Erst nach 5 Stunden konnte der Brand gelöscht werden. Nur 3 Wochen später, kurz vor Weihnachten ereignete sich ein Großbrand in der Oschersleber Barbierstraße. Hier brannte zunächst eine Wohnung. Der Brand griff auf den Dachstuhl des Mehrfamilienhauses über. 8 Stunden kämpften die Feuerwehren aus Oschersleben, Hordorf und Hornhausen gegen die Flammen. Aufgrund der engen Bebauung wurde auch die Drehleiter der Wanzleber Feuerwehr nachalarmiert.

16 mal lösten automatische Brandmeldeanlagen und Rauchwarnmelder in Privatwohnungen aus. Hierbei handelte es sich zumeist um angebranntes Essen oder Fehlmeldung in den Anlagen. Weiterhin kam es auch zu einigen Kleinbränden. U.a. machten Mülleimerbrände, Böschungs- und Unratsbrände,  den Einsatz der Feuerwehr notwendig.

Zu den häufigsten Alarmierungen im Bereich der Hilfeleistungen führte das Alarmstichwort „Hilflose Person hinter verschlossener Tür“. 16 mal wurde die Feuerwehr hier alarmiert. In einigen Fällen war die Wohnung leer oder es erfolgte noch ein Einsatzabbruch auf den Weg zur Einsatzstelle. Oftmals kamen die Rettungskräfte noch rechtzeitig um Hilfe zu leisten, in einigen Fällen kam jedoch jede Hilfe zu spät. 7 mal wurde die Feuerwehr zur Unterstützung des Rettungsdienstes in Form einer Tragehilfe gerufen.

Im Juni und August kam es zu starken Regenfällen in Oschersleben und Umgebung. Hier mussten u.a. vollgelaufene Keller leer gepumpt werden. Besonders betroffen war der Ortsteil Beckendorf.

5 mal wurde die Feuerwehr zu Verkehrsunfällen alarmiert. Der folgenschwerste ereignete sich am 23. Juni kurz vor dem Ortsteil Andersleben. Hier stießen 2 PKW frontal zusammen. Ein Fahrer wurde in seinem Fahrzeug massiv eingeklemmt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Der ungewöhnlichste Einsatz ereignete sich am 03. Januar. Das Krankenhaus in Neindorf benötigte die Hilfe der Feuerwehr, um einen Ring zu entfernen. Mehr als 2 Stunden wurden benötigt um den Ring entfernen zu können.

Einen weiteren schwierigen Einsatz musste im Februar abgearbeitet werden. Im sogenannten Schöpfbecken im Bruch musste die traurige Arbeit einer Wasserleichenbergung durchgeführt werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es wieder ein breites Spektrum an verschieden Einsätzen galt abzuarbeiten.

Weiterhin informiert Carsten Loof über den Stand der Ausbildung. Im Jahr 2020 konnten insgesamt 35 Dienstabende durchgeführt werden. Im Schnitt dauert ein Ausbildungsabend, der immer Dienstag ab 18:00 Uhr stattfindet rund 2 Stunden. Ab Mitte März wurde der Ausbildungsbetrieb komplett eingestellt. Diese Situation war ja wie in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens Neuland. Kontakt fand innerhalb der Feuerwehr nur noch über Telefon oder Email statt. Der Wehrleiter möchte aber trotzdem noch einmal darauf hinweisen, dass die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu keiner Zeit gefährdet war.

Es wurden Konzepte erstellt, um den Ausbildungsdienst schnellst möglich wieder aufnehmen zu können. So konnte die praktische Ausbildung ab Juni wieder aufgenommen werden. Das Konzept sah vor, die Ausbildung darf nur im Freien stattfinden. Eine theoretische Ausbildung im Schulungsraum war nicht mehr möglich. Auf den Fahrzeugen mussten die Einsatzkräfte einen Mund-Nasenschutz tragen. Abstände wurden vorgegeben und eingehalten. Die Geräte und Einsatzfahrzeuge mussten nach jeder Nutzung desinfiziert werden. An dieser Stelle möchte Ortswehrleiter Carsten Loof ein Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden für die Disziplin aussprechen. Ein besonderen Dank geht für die Durchführung an unseren Gerätewart Falk Zönnchen. Diese Auflagen der Hygiene waren ein zusätzlicher großer Aufwand.

Ab Mitte November erfolgte der 2. Lockdown. Wieder wurde alles, bis auf die Einsatzalarmierungen eingestellt. Trotz der Ausfälle von Dienstabenden, haben wir einen sehr guten Ausbildungstand innerhalb der Oschersleber Wehr, so Wehrleiter Carsten Loof.

Man kann wirklichen sagen, das Jahr 2020 wird als ein außergewöhnliches Feuerwehrjahr in Erinnerung bleiben. Ortswehrleiter Carsten Loof möchte sich an dieser Stelle bei allen Kameradinnen und Kameraden für die Einsatzbereitschaft in diesem schweren Jahr bedanken.

Die Jugendfeuerwehr hat es besonders hart getroffen. Ab März waren keinerlei persönliche Treffen mehr möglich. Am 07.März fand als einzige Veranstaltung das alljährliche Sportfest in Oschersleben statt. Auch hier wurde im Anschluss ein Kontakt nur noch über Telefon gehalten. Die Jugendfeuerwehrwarte David Noack und Kevin Löhning ließen es sich aber nicht nehmen, am Heiligen Abend alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr persönlich zuhause zu besuchen und übergaben allen ein kleines Weihnachtsgeschenk.