Jahreshauptversammlung

teaser jahreshauptversammlung22.02.2019 Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung trafen sich am Freitagabend die Kameradinnen und Kameraden der Oschersleber Feuerwehr.

„Trotz der spannenden Wetterlage von Frühjahr bis in den Spätherbst mit anhaltender Trockenheit und der damit extrem hohen Gefahr für Vegetationsbrände hielten sich die Einsätze in einem normalen Rahmen“, berichtete Carsten Loof weiter. Glücklicherweise musste der Ortswehrleiter über keinen Großbrand im Jahr 2018 informieren. 30 Mal seien demnach Kleinbrände der Klassen A und B bekämpft worden. Insgesamt mussten die Kameraden zu sieben Mittelbränden ausrücken. Zu letzteren gehörte das Feuer in der ehemaligen Germania-Brauerei in der Breitscheidstraße am Abend des 18. Juni. Diesen Einsatz hob Carsten Loof besonders hervor, barg er doch gerade für die Kameraden eine hohe Gefahr. „Schon der Zugang und die Lageerkundung im weitläufigen und teilweise einsturzgefährdeten Gebäude konnte nur unter größter Vorsicht vorgenommen werden“, sagte der Ortswehrleiter und fügte hinzu: „Schlussendlich konnte eine Brandbekämpfung nur unter Verwendung der Absturzsicherung durchgeführt werden.“ Außerdem berichtete Loof über einen Verkehrsunfall am 2. März 2018 in Richtung Hornhausen mit mehreren eingeklemmten Personen. „Hier gestaltete sich die Rettung aus einem stark deformierten Pkw, welcher frontal mit einem Kleintransporter zusammengestoßen war, als sehr schwierig. Aber nach rund einer Stunde konnte auch die dritte Person zur Versorgung ins Krankenhaus gebracht werden“, erklärte der Wehrleiter. Ebenfalls im Einsatz waren die Oschersleber Kameraden nach einem Unfall kurz vor Wulferstedt. Gemeinsam mit anderen Wehren der Umgebung musste ein Kleinwagen zerlegt werden, um die Fahrerin zu befreien. Sie wurde anschließend mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Besonders hob Loof die Zusammenarbeit mit den Landwirten während der Trockenheit im vergangenen Jahr hervor. Das habe der Stoppelacker- und Böschungsbrand am 3. August gezeigt. „Während die Einsatzkräfte das Feuer bekämpften und eine Ausbreitung der Flammen in Richtung Wald verhinderten, unterstützten uns die herbeigerufenen Landwirte mit Pflügen und Wasserkaupen bei der Bekämpfung des Flächenbrandes. Auch beim Flächenbrand am 13. August bewährte sich dieses System. Hier noch mal meinen Dank an alle, die sich beim Aufbau des Netzwerkes beteiligt haben.“ Die Stadtwehrleitung hatte während der Trockenperiode die Landwirte dazu aufgerufen, an ihren Feld-rändern mit Wasser gefüllte Kaupen aufzustellen, um im Falle eines Brandes schnell auf Wasserreserven zurückgreifen zu können. „Schwere Einsätze blieben uns zum Glück erspart“, resümierte Loof. Zudem erinnerte er auch an die Einsätze wegen ausgelöster Brandmeldeanlagen. Das kam immerhin 33 Mal vor. 49 Mal stellten sich die Kameraden für technische Hilfeleistungen zur Verfügung. Außerdem wurden zwei Einsatzübungen absolviert. „31 Kameraden und 4 Kameradinnen haben auch 2018 wieder gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann und sie jeder Zeit bereit sind, ihren Mitmenschen in Not zu helfen. Der Höhepunkt war sicherlich die 150 Jahrfeier der Feuerwehr im Juni. Hier nahmen mehr als 40 Fahrzeuge am Festumzug teil. Wenn ich mir die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr so anschaue, habe ich die Hoffnung, dass unsere Wehr auch die nächsten Jahre ähnlich gut aufgestellt ist“, sagte Carsten Loof am Ende seines Jahresberichtes. Tatsächlich erzählte Jugendwehrleiter David Noack, der das Amt erst im vergangenen Jahr von Thomas Ehrhardt übernommen hatte, von einer aus seiner Sicht erfolgreichen Arbeit. Die Zahl der Mitglieder in seiner Abteilung sei trotz einiger Abgänge stabil bei 19 geblieben. Bis zum Jahr 2016 waren es nur um die zwölf Mitglieder gewesen. Weiter erinnerte Noack an die hohe Zahl geleisteter Ausbildungsstunden mit den Nachwuchsrettern. In seinem anschließenden Grußwort dankte Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer den Kameraden für ihre geleistete Arbeit. Er erinnerte an die im vergangenen Jahr größte Investition in die Einsatzbereitschaft. So wurde die Drehleiter für rund 200.000 Euro modernisiert. „Abgesehen von einer neuen Wärmebildkamera wird in diesem Jahr nicht so viel investiert werden“, sagte der Rathauschef. Doch wagte Kanngießer einen Blick in die Zukunft. So sollen Mittel für die Entwicklung eines neuen Feuerwehrgerätehauses in die Hand genommen werden. Die Verwaltung plant, ein neues Gebäude auf dem ehemaligen Bahnbetriebswerk zwischen den Gleisen und der Lüneburger Straße zu errichten. „Zwischen der Stadtverwaltung, der Feuerwehrführung und der Arbeitsgruppe ‚Feuerwehrgerätehäuser‘ herrscht Einigkeit, dass dieser wegen seiner zentralen Lage der beste Standort ist“, hob Kanngießer hervor. In den nachfolgenden Grußworten dankten Stadtwehrleiter Sven Könnecke, Harald Hinz vom Feuerwehrverband sowie Ralf Lange, stellvertretender Kreisbrandmeister und Abschnittsleiter „Südliche Börde“, dem Bürgermeister für sein Engagement in Sachen Gerätehaus. „Es wird Zeit, dass hier etwas passiert. Das beispielsweise die Jugendfeuerwehr Räumlichkeiten im Keller nutzen muss, ist kein schöner Zustand“, sagte Hinz. Er bescheinigte den Feuerwehrleuten der Bodestadt aufgrund ihrer guten Arbeit ein hohes Ansehen bei den Einwohnern. „Deswegen wird auch das Verständnis für ein neues Gerätehaus groß sein. Ihr seid ein ganz tolles Team.“Auch Ralf Lange nahm sich dieses Themas an. Er dankte zudem „den Angehörigen aller Kameraden, die regelmäßig Einsätze fahren müssen. Ein guter Kamerad ist nur so gut, wie seine Familie“, hob er hervor. Auch Ortswehrleiter Carsten Loof lobte in seinem Schlusswort die Angehörigen „für die geopferte Zeit, in der sie auf ihre Familienmitglieder im Einsatz“ verzichten müssen. „2018 hat Spaß wirklich gemach. Ich bin stolz auf unsere Truppe.“

Während der Jahreshauptversammlung wurden folgende Kameraden befördert bzw. geehrt:

 

- zum Hauptfeuerwehrmann befördert: Alexander von Stade

- Löschmeister befördert: David Noack

- Oberbrandmeister befördert: Matthias Germer

-Hauptbrandmeisterbefördert: Matthias Hinz

 

Auszeichnungen:

Anstecknadel für 20 Jahre: Frank Haumrich und Peter Dräger 

Anstecknadel für 40 Jahre: Bernd Nawrot

 

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Quelle: Volksstimme/Sebastian Pötsch