08.01.2024 Quelle/ Text Volksstimme/ Christian Besecke
Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren aus dem gesamten südlichen Landkreis Börde sind am Montag zu einem Hilfseinsatz in der Region Mansfeld-Südharz unterwegs gewesen. Dabei ging es um die Unterstützung der lokalen Kräfte bei der Bekämpfung des Hochwassers.
Der Einsatz war bereits der zweite dieser Art, bei der Wehrleute aus dem Landkreis Börde in den Süden von Sachsen-Anhalt gefahren sind. Auch hier handelte es sich um einen Tageseinsatz. Entsprechend früh trafen sich die Wehrleute in Wanzleben mit Landrat Martin Stichnoth (CDU) und dem Kreisbrandmeister Matthias Schumann auf dem Supermarkt-Parkplatz am alten Bahnhof in der Sarrestadt.
Mit einer entsprechenden Ansprache wurden die versammelten Mitglieder des Fachdienstes Brandschutz 2 auf die anstehende Aufgabe vorbereitet. „Der Landkreis Börde hat dem Hilfeleistungsersuchen aus dem Mansfelder Land erneut entsprochen, und es wird sich um einen zwölfstündigen Einsatz bei der Deichverteidigung handeln“, informierte der Kreisbrandmeister über die Aufgabe. Letztendlich erledigten die Helfer den Auftrag schon viel früher. Die Retter aus dem südlichen Landkreis starteten kurz nach fünf Uhr, um auch pünktlich – also zwei Stunden später – im Einsatzgebiet anzukommen.
„Wir sind nach Oberröblingen, einem Ortsteil von Sangerhausen, gefahren“, erzählte der Bereitschaftsführer Martin Kunert aus Ampfurth. Im Deichgebiet der Helme ging es darum, den völlig aufgeweichten Wall des Deiches zu verstärken. Dazu traten 90 Einsatzkräfte aus dem Südkreis an. Dabei handelte es sich um Feuerwehrleute aus Wanzleben, Hohendodeleben, Eilsleben, Ummendorf, Schermcke, Wefensleben, Eichenbarleben, Eimersleben, Gröningen, Ampfurth, Oschersleben und Kroppenstedt.
Somit waren Vertreter des fünften, sechsten und siebenten Zuges des Fachdienstes Brandschutz 2 vertreten. Deren Aufgaben bestehen in der technischen Hilfeleistung, folglich waren absolute Fachleute in dem Ortsteil von Sangerhausen am Werk.
„Die Aufgabe einer Deichverteidigung kennen wir aus zahlreichen Übungen und Lehrveranstaltungen“, beschrieb mit Patrick Streich, Zugführer des sechsten Zuges aus Wanzleben. So habe es Unterweisungen des Technischen Hilfswerks (THW) gegeben und gemeinsame Übungen. „In Sachen Hochwasser haben wir schon einige Erfahrung sammeln können“, führte er aus. So im Jahr 2013 in Sachsen-Anhalt. Auch beim Jahrhundert-Hochwasser im Ahrtal habe der Landkreis Börde seine Hilfe angeboten. Sie ist aber nicht eingefordert worden, obwohl die Retter schon „Gewehr bei Fuß standen“.
In Oberröblingen lief der Einsatz Hand in Hand mit anderen Helfern ab. Die Bundeswehr lieferte die Säcke und den Sand. Unterstützer befüllten diese und Bauern brachten sie mit ihren Traktoren in den Einsatzbereich. „Es ist alles wie am Schnürchen gelaufen“, schätzte Martin Kunert ein.
Wie steht es aber um den Damm? „Die Lage und auch der Wasserstand sind stabil, haben Sachverständige des THW erklärt, und das wird eine ganze Weile so bleiben“, berichtete der Bereitschaftsführer. „Wenn Tauwetter einsetzt, wird es noch einmal kritisch.“ Dann stehe die Frage im Raum, ob der aufgeweichte Damm auch hält. Für die Einwohner von Oberröblingen werden das voraussichtlich bange Tage werden, da der Ortsteil von Sangerhausen in einem Überflutungsgebiet liegt.
Fotos: Patrick Streich und FF Oschersleben