23.06.2024 Zu einem längeren Feuerwehreinsatz kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Oscherslebener Humboldtstraße.
Um 03.23 alarmierte die Rettungsleitstelle zu einem Balkonbrand im 4.Stock eines sechs geschossigen Wohnhauses mit vier Hauseingängen. Die zuerst eintreffende Besatzung eines Rettungswagens konnte die Rauchentwicklung bestätigen. Einige Bewohner hatten das Wohnhaus bereits verlassen, andere jedoch befanden sich noch in den Wohnungen. Die Besatzung des Rettungswagens unterstützte zunächst bei der Evakuierung.
Kurze Zeit später traf auch die Feuerwehr an der Einsatzstelle ein. Ein Trupp ging unter Atemschutz in den 4.Stock zur Brandbekämpfung vor. Schon im Hausflur wurde festgestellt, dass die Wohnungstür vollkommen weggebrannt war und sowohl der Wohnungsflur, als auch das Wohnzimmer in Flammen stand. Umgehend ging ein zweiter Trupp zur Brandbekämpfung und Durchsuchung der Wohnung vor. Der Mieter hatte die Wohnung bereits eigenständig verlassen. In den beiden Stockwerken über der Brandwohnung befanden sich jedoch noch 3 Personen, welche nicht über das völlig verqualmte und durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogenen Treppenhaus gerettet werden konnten. Umgehend wurde die Drehleiter eingesetzt, um die Personen zu retten.
Ebenso mussten 2 Hunde aus der Brandwohnung gerettet werden. Diese wurden im Anschluss durch den Bereitschaftsdienst der Stadtverwaltung in das Tiergehege Wiesenpark gebracht und versorgt. Auch beim Einfangen von 4 Katzen unterstützten die Kräfte der Feuerwehr. Während der Löscharbeiten im 4.Stock wurde der Hausflur belüftet, um die Rauchgase aus dem Gebäude zu bekommen.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes meldeten sich mehrere Personen mit gesundheitlichen Problemen beim Rettungsdienst. So wurde ein weiterer Rettungswagen und ein Notarzt zur Einsatzstelle nachalarmiert. Insgesamt wurden sechs Bewohner vom Rettungsdienst versorgt. Zwei von ihnen wurden ins Krankenhaus gebracht.
In der Brandwohnung selbst, wurde auch ein Wasserrohr beschädigt. Über die Wohnungsbaugesellschaft wurde das Wasser zügig abgestellt. Nach den Löscharbeiten wurde die gesamte Wohnung mit eine Wärmebildkamera auf Glutnester untersucht. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung und Wärme durch den Brand, sind neun Wohnungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr bewohnbar. Eine zur Zeit nicht vermietete Wohnung wurde zur Kontrolle durch die Feuerwehr mit Spezialwerkzeug geöffnet. Einige der Mieter kamen bei Verwandten oder Freunden unter, für die anderen wurden über die Wohnungsbaugesellschaft, Hotelzimmer organisiert. Insgesamt mussten 38 Bewohner ihre Wohnungen verlassen. Gegen 07.00 Uhr konnte die Einsatzstelle an die Polizei übergeben werden, welche die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat.